Ein Mann und eine Frau sind mit Fahrrädern unterwegs und zelten im Freien

Fahrradurlaub Auch eine Frage der Sicherheit

02.08.2023

Wer sich im Urlaub für das Fahrrad oder E-Bike als primäres Verkehrsmittel entscheidet, nimmt sich einiges vor. Denn neben der schier endlosen Freiheit, die die Fortbewegung auf zwei Rädern ermöglicht, gibt es auch ein gewisses Maß an Organisationsarbeit, die sich jeder machen sollte. Schließlich wäre es fatal, erst mitten auf der Strecke festzustellen, dass man beim Packstress an das Notwendigste einfach nicht gedacht hat. Das gilt vor allem für das Thema Sicherheit während eines Fahrradurlaubs. Wir haben mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club e.V. (ADFC) gesprochen und nützliche Hinweise dafür bekommen, wie der geplante Trip zu einer deiner schönsten Erinnerungen wird.

Zuerst einmal erhältst du an dieser Stelle ein dickes Lob von uns. Denn wenn du auf diesen Beitrag geklickt hast, heißt das, dass du auch im Urlaub, wo Faulenzen bei den meisten ganz oben auf der Liste steht, nicht auf dein Bike verzichten möchtest. Das feiern wir! Die Vorteile, die das Radfahren auch in den freien Wochen des Jahres mit sich bringt, haben wir bereits letzte Woche erläutert. Heute soll es etwas konkreter werden. Wir widmen uns dem Thema Sicherheit – und das speziell für diejenigen, die ihr Fahrrad oder E-Bike nicht nur dabeihaben, sondern es den Großteil ihres Urlaubs nutzen möchten. Das nennt man dann Fahrradrundreise oder Bikepacking. Wo liegt der Unterschied? Beim Bikepacking bist du meist abseits der befestigten Radwege und Straßen unterwegs, übernachtest auf Zeltplätzen oder in der Natur und suchst nach einem Abenteuer. Fahrradrundreisen sind etwas gediegener. Du bist auf gut ausgebauten Wegen on Tour, suchst dir für die Nacht ein Hotel oder eine Pension und bist eher darauf aus, neue Regionen und Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Was beide vereint, ist, dass ganz schön viel Gepäck mit dem Drahtesel transportiert werden muss. Doch einfach die Fahrradtaschen vollstopfen ist nicht. Jedes Gramm Extragepäck kann die Fahreigenschaften deines Bikes beeinflussen.

Tipp #1: Daher gilt die goldene Regel: Das zugelassene Gesamtgewicht, das das Bike selbst, den Fahrer oder die Fahrerin und das Gepäck miteinschließt, sollte keinesfalls überschritten werden!

Das wird eng? Zumindest für Rundreisen kann ein Fahrradanhänger dazu genommen werden, um noch etwas mehr Stauraum zu schaffen.

Eine Lenkertasche in grün

Doch nicht nur das Gewicht ist – wie leider viel zu oft im Leben – ein wichtiger Punkt, sondern auch die Gewichtsverteilung. Je gleichmäßiger dein Gepäck auf dem Bike verteilt ist, um so stabiler fährt dieses auch. Normalerweise sitzt mit Gepäckträger- oder Satteltaschen das Hauptgewicht im hinteren Bereich des Rades. Spezielle Vorderradgepäckträger und entsprechende Taschen können dir dabei helfen, auch vorne etwas Masse zu schaffen. Und nicht zu unterschätzen: In Lenkertaschen passt mehr rein, als man glauben mag.

Tipp #2: Ein Drittel des Gepäcks sollte vorne transportiert werden, zwei Drittel hinten. Der Schwerpunkt des Gewichts sollte dabei auf Höhe der Radachsen sein. Also: Schweres Gepäck immer unten in die Tasche legen.

Tipp #3: Sind die Taschen gepackt und montiert, empfehlen wir eine kleine Proberunde, bevor es so richtig los geht. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie es sich mit der Extralast fährt. Besonders dann, wenn du dir gewagte Trails vorgenommen hast, kann ein Testlauf nicht schaden.

Die Vor-Ort-Gegebenheiten checken

Ok. Jetzt kann ja wirklich nichts mehr schiefgehen, oder? Naja, leider doch. Planst du nämlich einen Fahrradurlaub in einem anderen Land, solltest du dich vorab gut mit den Vor-Ort-Gegebenheiten vertraut machen. Andere Länder bedeuten nämlich nicht nur andere Sitten, sondern gegebenenfalls auch andere Verkehrsregeln. Mach dich hierzu schlau. Es kann auch nicht schaden, online schon mal nach Erfahrungen zu recherchieren, die andere auf deiner geplanten Route gemacht haben. Das kann vor allem dann wichtig werden, wenn du in einer Gruppe unterwegs bist.

Tipp #5: Stimme dich mit allen Mitfahrenden ab, wie risikofreudig jeder einzelne ist, wo die Limits sind und was deine Mitreisenden gerne erleben möchten. So wird der Fahrradurlaub für alle auch zum Traumurlaub.

Tipp #6: Bist du längere Zeit und abseits von ausgewiesenen Radwegen unterwegs, dann notiere dir wichtige Telefonnummern auch handschriftlich. Falls dein Smartphone den Geist aufgeben sollte, hast du die wichtigsten Nummern dennoch parat, um über ein anderes Telefon deine Liebsten oder Notfall-Kontaktpersonen zu erreichen.

Panne während des Fahrradurlaubs – und jetzt?

Nun hast du dich akribisch auf deinen Bike-Trip vorbereitet und nichts dem Zufall überlassen und dann das – du hast eine Fahrradpanne. Und was jetzt? Natürlich hast du ein Multi-Tool dabei, genauso wie einen Ersatzschlauch und Flickzeug. Auf längeren Reisen an abgelegenen Orten, wo vielleicht keine Little John Bikes-Werkstatt um die Ecke wartet, können auch Ersatzspeichen, Kettenschlösser oder Nietstifte hilfreich sein. Noch mehr nützliches Gepäck für Fahrradtouren findest du hier. Dennoch gibt es Fälle, bei denen alle Mühe vergebens ist und man sich eingestehen muss, dass man das Fahrrad alleine nicht repariert bekommt. Wenn du Mitglied beim ADFC oder ADAC bist, kannst du dich bei diesem Szenario einfach an die mobile Pannenhilfe wenden.

Tipp #7: Lass dein Fahrrad oder E-Bike vor der Tour einmal durchchecken. Wir haben den passenden Inspektionsservice für dich. So hast du Gewissheit, dass dein Bike für die geplante Tour fahrtauglich ist. Hier kannst du gleich einen Termin buchen.

Du hast bereits Erfahrungen mit Fahrradurlauben gesammelt? Dann teile diese mit uns und gib unserer Instagram-Community noch weitere wertvolle Tipps für die perfekte Bikepacking-Tour oder eine wunderschöne Fahrradrundreise.

Bildnachweis

Bild 1 (Header): Christoph Laue
Bild 2: Christoph Laue