Das Interview
Angenommen ich steige neu ins Mountainbike-Fahren ein: Sollte ich mit einem „klassischen“ MTB starten oder gleich zum E-MTB übergehen?
Max: Durch das doch höhere Gewicht eines E-Bikes im Vergleich zum Bio-Bike ist es natürlich von Vorteil, wenn man die Kilos auch handeln kann. Der große Vorteil dieses Gewichtes ist es aber, dass es Stabilität ins Fahren bringt. Dadurch kann man sich den einen oder anderen Fahrfehler mehr erlauben.
Lass uns kurz beim Thema Gewicht bleiben: Welchen Unterschied macht dieses beim Fahren?
Durch weniger Gewicht ist das Rad verspielter auf dem Trail, du bist flexibler in der Auswahl des Weges und kannst dich agiler bewegen. Auch Sprünge und Drops sind im wahrsten Sinne des Wortes leichter beim Bio-Bike.
Bergab liegt das E-MTB durch den tiefen Schwerpunkt und das höhere Gewicht sicherer und stabiler im Trail, kleinere Hürden werden einfach überrollt, auch im Uphill-Segment bietet die Motorunterstützung mehr Vor- als Nachteile, weil du Wurzeln, Steine und andere Hindernisse ohne Probleme überrollst oder sogar überspringst. Viele Bikeparks bieten mittlerweile sogar Uphill Trails an, die auch bergauf maximalen Spaß bereiten.
Ok. Du bist privat schon länger auf dem Bike unterwegs. Lass uns an deiner persönlichen Präferenz teilhaben: mit oder ohne Motor?
Das ist einfach – eindeutig mit. Im Bikepark mit Lift brauche ich kein E-MTB. Habe ich aber nur mal eine Stunde Zeit und möchte diese aktiv gestalten, entscheide ich mich in jedem Fall für das E-Bike. Trailcenter wie z.B. Rabenberg in Breitenbrunn schreien förmlich nach E-Bikes, da man hier bergauf mit Abstand den meisten Spaß hat. Etwas Power unter dem Sattel kann da nicht schaden, vor allem jetzt im Sommer.
Worauf muss ich achten, wenn die Kaufentscheidung schlussendlich tatsächlich auf ein E-Mountainbike fällt?
Folgende Fragen sollten jeden Kauf eines E-Bikes mitentscheiden:
- Was habe ich mit dem Rad vor? Um lediglich von A nach B kommen zu wollen, benötigst man beispielsweise keine 160 mm Federweg.
- Wie weit sind die Strecken, die du zurücklegen willst? Schließlich bedeutet ein kleiner Akku auch automatisch weniger Gesamtgewicht des E-Bikes.
- Kommt ein Light MTB für dich in Frage? Hier liegt das Gewicht in der Regel unter 20 Kilogramm, was für ein E-Bike extrem leicht ist. Darunter können allerdings die Motor- und Akkuleistung leiden.
- Carbon oder Aluminium-Rahmen? Carbon punktet, weil es leicht ist und als sehr performant gilt. Allerdings schlägt sich dieses Plus oft in Form eines Plus‘ auf dem Preisschild nieder. Die Frage ist daher, ob du das Rad lediglich für alltägliche Fahrten nutzen oder Bestleistungen zeigen möchtest.
- Welche Ansprüche hast du an das Fahrwerk?
- Wie möchtest du auf dem E-Bike sitzen? Für höhere Geschwindigkeiten ist zum Beispiel eine gestreckte Position empfehlenswert.
In unseren Little John Bikes-Stores beraten wir zu all diesen Punkten natürlich auch ausführlich. Wer mag, kann sich auch gerne zu einer Probefahrt anmelden und selbst herausfinden, worauf es ihm beim Fahren ankommt.
Inzwischen gibt es sogar E-MTB-Rennen. Warum ist die Motorunterstützung ausgerechnet für Sportler*innen so reizvoll?
Dafür gibt es mehrere Gründe: Du gehst mit dem E-Bike schneller und effektiver ins Training, da du deine Muskeln und Gelenke gleichmäßig und ohne große Belastungsspitzen trainierst. Außerdem hilft die Motorunterstützung dabei, nach einer Verletzung schneller und schonender wieder zur alten Form zu gelangen. Und nicht zu unterschätzen ist der soziale Faktor: Freunde oder Partner, die sich auf unterschiedlichen Leistungsniveaus befinden, können dank des E-Bikes viel besser miteinander trainieren.