Wann ist der beste Zeitpunkt für einen Servicetermin?

Du fährst zur Arbeit, alles läuft – bis plötzlich die Bremse schleift oder der Akku streikt. Klingt übertrieben? Passiert häufiger, als du denkst. Dein Bike spricht mit dir, wenn etwas nicht stimmt. Du musst nur hinhören.

Warum Wartung beim Fahrrad einfach dazugehört

Egal ob E-Bike oder Biobike. Ein Fahrrad ist kein Sofa, das man einmal aufstellt und dann nie wieder anfasst. Auch wenn sich ein Fully wie ein Sofa fährt...

Vor allem, wenn du viel unterwegs bist, ist regelmäßige Wartung Pflicht. Weil’s einfach sicherer ist.

Ich hab schon viele gesehen, die gesagt haben: „Ach, das fährt doch noch.“ Klar. Bis plötzlich die Schaltung rumzickt, die Bremse sich schwammig anfühlt oder der Akku nur noch halb so weit reicht. Dann ärgert man sich – über die Extrakosten, die Wartezeit in der Werkstatt oder weil man mitten in der Tour abbrechen musste.

Deshalb mein Tipp: Warte nicht, bis was klemmt oder klappert. Check dein Bike regelmäßig oder gib’s rechtzeitig in die Werkstatt. Dann rollt’s einfach länger. Dein Fahrrad spricht mit dir. Wenn du genau hinhörst, merkst du frühzeitig, wenn etwas schlechter läuft.

Einmal im Jahr? Kommt drauf an.

Klar, als grobe Faustregel gilt: Einmal im Jahr zur Inspektion. Am besten im Frühling, bevor’s richtig losgeht mit Pendeln, Touren oder Urlaub. Der klassische Frühjahrscheck. Dann bist du vorbereitet und das Rad ist es auch.

Aber: Nicht jeder fährt gleich viel oder gleich hart. Wenn du täglich zur Arbeit pendelst oder regelmäßig mehrere Tausend Kilometer im Jahr machst, reicht ein einziger Servicetermin nicht aus.
Und wer mit dem Mountainbike unterwegs ist, kennt’s: Matsch, Regen, Trails – das Bike kriegt ordentlich was ab. Da lockert sich mal was, Ketten verschleißen schneller, und auch die Lager freuen sich über Aufmerksamkeit. Lieber einmal zu viel checken als plötzlich im Gelände stehenbleiben.

Typische Anzeichen, dass dein Bike mal wieder in die Werkstatt sollte

Dein Fahrrad macht sich bemerkbar, wenn etwas nicht stimmt – manchmal leise, manchmal ziemlich deutlich. Achte auf diese Hinweise:

• Quietschende oder ungleichmäßige Bremsen: Kann Dreck sein, oft aber auch ein Zeichen für verschlissene Beläge oder schlecht eingestellte Sättel. Manchmal auch Luft in der Bremsleitung.

• Hakelige Schaltung: Nervt nicht nur, sondern zeigt, dass etwas verstellt oder abgenutzt ist.

• Weniger Reichweite beim E-Bike: Muss nicht immer der Akku selbst sein – auch die Software oder Sensoren können mit reinspielen.

• Knacken beim Treten: Klingt harmlos, kann aber auf lockere Kurbeln, Pedale oder Tretlager hindeuten.

• Klappern oder Schleifen: Ob am Vorbau, Laufrad oder Schutzblech – solche Geräusche sind fast nie ohne Grund da.

Ich hatte mal ein Knacken beim Treten und dachte, es kommt aus dem Tretlager. Am Ende kam das Geräusch aus meiner Sattelstütze. Gut, dass ich’s checken lassen hab – ich hätte nämlich am falschen Ende gesucht.

Dein Bike ist kein Spielzeug – schon gar kein E-Bike

Viele behandeln ihr Fahrrad wie ein Hobbygerät. Dabei ist es oft viel mehr: täglicher Begleiter, Pendlerfahrzeug oder Urlaubsgepäck auf zwei Rädern. Und gerade beim E-Bike sollte man sich an eine einfache Faustregel halten: Behandle es wie ein Auto.

• Du gehst ja auch nicht erst dann zur Werkstatt, wenn der Motor qualmt. Zumindest hoffe ich das.

• Die Inspektion ist keine Reaktion auf ein Problem – sie verhindert es.

• Und sie ist günstiger als beim Auto, aber genauso wichtig.

Kleines Beispiel: Ein Akku fürs E-Bike kann locker über 700 Euro kosten. Wer regelmäßig zur Kontrolle kommt, verlängert seine Lebensdauer und spart sich das Geld für einen Ersatzakku.

Was die Fachwerkstatt alles macht

Eine gute Werkstatt macht mehr als nur mal kurz auf die Bremse schauen. Die checken wirklich alles: von der Schaltung bis zur Getriebenabe, vom Akku bis zum Ladegerät. Auch Motor und Software werden geprüft und auf den neuesten Stand gebracht. Und dann sind da noch die ganzen Kleinigkeiten – Schrauben, Lager, Dichtungen –, die du im Alltag gar nicht auf dem Schirm hast.

Was ich daran richtig gut finde: Du bekommst ein Serviceprotokoll. Da steht genau drin, was gemacht wurde, was schon verschlissen ist und was bald ansteht. So hast du den Zustand deines Bikes immer im Blick. Ähnlich wie beim Serviceheft des Autos.

Little Reminder

Warte nicht, bis was klappert, quietscht oder streikt. Ein Servicetermin ist nicht erst dann sinnvoll, wenn dein Bike schlappmacht. Je früher du dich drum kümmerst, desto länger hast du Ruhe. Und mehr Spaß beim Fahren – egal ob du jeden Tag pendelst, durchs Gelände bretterst oder einfach nur sonntags deine Runde drehst.